Das Lernen mit Karteikarten ist der Klassiker unter den Lernmethoden. Bekannt ist das Lernen mit Karteikarten vielen vor allem in Zusammenhang mit dem Lernen von Vokabeln, die in dafür vorgesehene Karteikästen einsortiert werden. Dabei handelt es sich um kleine, meist linierte oder blanco Karten im DIN-A5-Format, die nach einem bestimmten System aufbereitet werden. Jede Karte lässt sich dabei einer bestimmten Rubrik zuordnen, die explizit z.B. in einer der Karteikartenecken steht. Beim Lernen von Vokabeln kann das beispielsweise die Themengruppe „Tiere“ sein. Handelt es sich um Lernkarten für eine Buchhaltungsklausur, könnten die Rubriken Begriffe wie Kontenarten, Buchungsgrundsätze und Schlussbilanz beinhalten.
Mit einem Karteikarten-System fällt das Wiederholen viel leichter. Karteikarten sind daher ein vielfältig einsetzbares Lernmedium, egal ob du damit Definitionen, Formeln oder Fakten lernen möchtest. Du kannst sie überall mit hinnehmen, spontan durchlesen und regelmäßig wiederholen. Die Lernmotivation wird bei den Lernenden auch höher eingestuft als bei dem Durcharbeiten von langen Zusammenfassungen oder Notizen. Das Lernen mit Karteikarten überzeugt somit durch die Flexibilität im Lernvorgang.
Auf den Lernkarten sollten Informationen mit Gliederungspunkten zusammengefasst werden. Vollständige Sätze gilt es nach Möglichkeit zu vermeiden, wohingegen es förderlich ist, Fakten grafisch aufzubereiten, d.h. der Text sollte in unterschiedlichen Farben verfasst werden und Lerninhalte mit eigenen Bildern ergänzt werden. Dies unterstützt wiederum das Abrufen der Informationen. Auch das Anfertigen von Mindmaps, Diagrammen mit Bildern oder Markierungen kann den Lernprozess unterstützen. Bei der Aufbereitung von Lernkarteikarten gibt es keine richtige oder falsche Vorgehensweise. Im Gegenteil – es empfiehlt sich, die Karteikarten abwechslungsreich zu gestalten und den Stoff so zu visualisieren, dass das Lernen mit den „bunten Kärtchen“ Spaß macht und die intrinsische Lernmotivation, also der eigene innere Antrieb, gesteigert wird.
Karteikarten können auch als Frage-Antwort-System verwendet werden, indem man beide Seiten der Karteikarte benutzt. Auf die Vorderseite platziert man eine Frage zum jeweiligen Thema oder den Schlüsselbegriff, auf der Rückseite steht die Antwort oder die Definition der Begrifflichkeit. Da in Prüfungssituationen oft offene Fragen gestellt werden, ist es hilfreich, dieses Frage-Antwort-System bereits fest in den Lernablauf zu integrieren und dafür bieten Karteikarten eine hervorragende Möglichkeit. Gleichzeitig erleichtert diese Vorgehensweise auch das gegenseitige Abfragen von Prüfungsstoff mit einem Lernpartner.
Für den ein oder anderen mag das handschriftliche Erstellen von Karteikarten mittlerweile als obsolet gelten, so dass das Schreiben und Verwenden in digitaler Form bevorzugt wird.
Das Anfertigen von digitalen Lernkarten – insbesondere am PC – geht nicht nur schnell, sondern bereitet dank vielfältiger Gestaltungsmöglichkeiten auch viel Freude. Der Lernende kann digital-kreativ mit dem Lernmaterial umgehen, was sich wieder vorteilhaft auf das Lernen auswirkt. Maschinell geschriebene Karteikarten können in vielen Fällen leichter nachvollzogen und gelesen werden als handschriftliche. Auch Bilder, Diagramme und Grafiken lassen sich mit weniger Zeitaufwand dem Karteikartensystem hinzufügen. Gleichzeitig sind auch Korrekturen oder Ergänzungen ohne Probleme möglich. Außerdem kann man besser mit Schriftarten und Schriftformen variieren und wichtige Details hervorheben. Die digital gefertigten Karten lassen sich darüber hinaus auch ausdrucken und auf die gewünschte Größe falten.
Ferner gibt es für die allermeisten elektronischen Geräte passende Apps – zum Teil auch kostenfrei. Nach dem Download der App kann in der Regel von jedem Endgerät darauf zugegriffen werden. Für viele Lernthemen gibt es bereits vorgefertigte Lernkartensets, die man sich für einen moderaten Preis im Internet downloaden kann.
Du kannst deine Karten individuell und kreativ gestalten.
In unserem nächsten Beitrag stellen wir dir vor, wie du mit Case-Studies deinen Lernprozess optimierst.